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Solarthermie in USA: Neue Studie mit 27 Beispielen fürs Gewerbe

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So schnell geht’s mitunter: Da fragte ich bei der Vorstellung der neuen Metaanalyse der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zu den Stromgestehungskosten verschiedener Erzeugungstechnologien neulich gerade noch, wo denn die Studien für die Solarthermie sind – und schon gibt’s auch in Sachen Wärme was Neues zu berichten oder besser gesagt: einen neuen Bericht. Den hat die US-amerikanische Solar Energy Industries Association (kurz: SEIA) veröffentlicht, um 27 erfolgreiche Solarthermie-Projekte, darunter Brauereien, Mehrfamilienhäuser, Schulen, Unis, Hotels und sogar ein Gefängnis sowie eine Filiale eines schwedischen Möbelhauses vorzustellen.

Vorweg eine Insider-Einschätzung von Katherine Stainken, die kürzlich Teil der ELEEP Community wurde, der auch unsere Cornelia angehört und die an dem Bericht maßgeblich mitgeschrieben hat, sagt:

„One of the issue areas I work on at the Solar Energy Industries Association is solar heating and cooling. In the US, we have such a tiny industry, but in other countries, the SHC markets rival that or exceed that for solar PV. We released a case study report today looking at some of the savings from SHC systems on commercial systems. There is immense value in installing SHC on facilities that have large heating loads! I’m excited to  to help spread the news about solar cooling (yes, it’s real! and works!) and solar air heating, in addition to solar heating. Here is the case study report”:

Der SEIA-Bericht trägt den Titel „Saving Money & Energy: How Solar Heating & Cooling is Paying Big Dividends for U.S: Businesses”.  Es ist der erste seiner Art, heißt es seitens der SEIA, denn erstmals läge der Fokus eines solchen Solarthermie-Berichts sowohl auf der Kostenersparnis als auch auf der Energieersparnis, die durch die Solarthermie, sprich: solarthermisches Heizen und Kühlen, von den Autoren des Berichts auch als verborgener Schatz bezeichnet, ermöglicht würden.

Riesiges Sparpotenzial für große Wärmeverbraucher

Der Bericht, so seine Autoren, sei insbesondere für private Geschäftsinhaber und Entscheider in Unternehmen als Informationsmaterial gedacht, die die kostenlose Ressource Sonne nutzen wollen, um (noch mehr) Energie und Energiekosten zu sparen und dabei CO₂-Emmissionen zu vermeiden. Energieintensive Prozesse wie Heizen und Kühlen, die etwa 35 Prozent des Energieverbrauchs von Geschäftsgebäuden ausmachen, bieten – umgesetzt mit solarthermischer Technologie –großes Sparpotential, in Dollar und Kilogramm (CO₂).

6 ct/kWh für Solare Wärme in den USA

Zugleich ersetze die kostenlose Sonnenenergie („For SHC, the cost of the fuel is free, and it always will be.“ – mein absoluter Lieblingssatz aus der Zusammenfassung, Seite 4). fossile Energiequellen, die traditionell zum Heizen und Kühlen der Gebäude genutzt würden. Und auch wenn die Kosten für Erdgas (demnach 0,04 US-Dollar pro Kilowattstunde (kWh)) in den meisten Regionen derzeit etwas unter denen für Solarwärme lägen (0.06 US-Dollar prokWh), so die Autoren, stünden die Chancen für die Solarthermie nicht schlecht, künftig die günstigste Lösung zu sein, wenn man externe Kosten und künftige Votalität berücksichtige. (Man beachte, dass auch die amerikanischen Studienautoren, die nähe zur Gasparität erkannt haben, und sie sogar von Wärmegestehungskosten von 6ct/kWh sprechen!)

Weil man mit solarthermischer Technologie zum Heizen und Kühlen auch CO₂-Emissionen spart, sei die Investition in Solarthermie den Verfassern des Berichts zufolge nicht nur eine schlaue kostensparende Entscheidung, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Als Beispiel nennen sie die Zahl 200 Kilogramm CO₂: Genau die Menge des Treibhausgases entstünde demnach beim Verbrennen von Erdgas, um eine Megawattstunde (MWh) Energie zu erzeugen, während dieselbe Menge Solarthermie Null Emissionen verursache.

Bedenkt man dann noch die erwartete Lebensdauer solarthermischer Anlagen von 30 Jahren, minimiere selbst eine kleine Solarthermie-Anlage sowohl den CO₂-Fußabdruck des Gebäudes als auch dessen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Beispiele für erfolgreiche Solarthermie-Projekte

Duffield Regional-Gefängnis

Auf dem Dach des Gefängnisgebäudes in Duffield befindet sich seit 2013 die größte Solarthermie-Anlage des Bundesstaates Virginia mit 72 Kollektoren zur Herstellung von Warmwasser.  Die Solarthermie ersetzt beim Heizen dort Propangas, das schlussendlich zu teuer wurde. Nach 40 Jahren Laufzeit werden sich die dank Solarthermie voraussichtlich gesparten Kosten auf 1,5 Millionen Dollar belaufen. Die jährlich erzeugte Wärmeenergie wird mit 649,7 Millionen BTUs* angegeben.

Waikiki-Ufer-Appartements

60 Sonnenkollektoren haben seit 2010 den Gasverbrauch zum Erzeugen von Heißwasser für die Bewohner der Appartements dramatisch reduziert. Laut den Betreibern der Anlage so sehr, dass man schon nach den Technikern schicken wollte, in der Annahme, die Anlage funktioniere nicht richtig … 875.000 Dollar Ersparnis sollen es über die Laufzeit der Anlage von 25 Jahren voraussichtlich werden. Die jährlich erzeugte Wärmeenergie wird mit 895 Millionen BTUs* angegeben.

Stapleton-Spence Fruchtverpackungsfirma

Man braucht jede Menge heißen Wasserdampf, um beispielsweise aus getrockneten Pflaumen Konzentrate, Mus, Säfte oder Püree zu machen. Stapleton-Spence, eins der führenden Unternehmen der Branche, verarbeitet jährlich 8.000 Tonnen getrocknete Pflaumen – und verbrauchte bislang Unmengen Erdgas, um das Wasser zu erhitzen. Mit den 500 Solarkollektoren und einem Speicher von 13.000 Gallonen* wird das Wasser vorgeheizt, bevor es in die Kessel kommt. Damit ist die industrielle Anlage die größte ihrer Art zum Vorheizen in Kalifornien. Über ihre 20 Jahre Laufzeit soll die Solarthermie-Anlage auf dem Dach des Unternehmens 300.000 Dollar einsparen. Die jährlich erzeugte Wärmeenergie wird mit 136 Millionen BTUs* angegeben.

*Verständnishilfe des Solarthermie-Berichts

Die Wärmemenge wird im Bericht in BTUs genannt, British Thermal Units. 1 Kilowattstunde entspricht 3,413 BTUs. Außerdem wird das Speicherfassungsvermögen in Gallonen angegeben. 0,264172052 Gallonen entsprechen einem Liter. Cornelia hat hier im Zusammenhang mit den Kosten von Fracking auch bereits dieses Ungetüm von BTU’s erklärt.

Foto: SEIA (Titel des Berichts)

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